Da der Dreikönigstag stets auf die Ferien fällt, haben wir es uns heuer trotzdem nicht nehmen lassen diesen gebührend mit einer französischen Tradition nachzufeiern: dem Verzehr der galette des rois. Auch wenn sich das zunächst relativ einfach anhört, gibt es dabei dennoch gewisse Rituale zu beachten, da man sonst schnell einen Zahn verlieren könnte. In dem Kuchen ist nämlich eine kleine Figur versteckt. Zuerst wandert der jüngste Schüler unter den Tisch und verteilt blind die einzelnen Stücke an die Klassenmitglieder seiner Wahl. Wenn alle bedient sind, geht es ans Essen. Derjenige, der anschließend die Figur in seinem Stück entdeckt, darf diese behalten und ist der König des Tages. Anschließend wird er noch mit einer goldenen Pappkrone gekrönt und den kompletten Tag mit den Worten „Le roi boit“ bejubelt, wenn er zur Flasche greift und trinkt. Eine sehr lustige Tradition und vielleicht auch etwas irritierend vor allem für diejenigen, die sie nicht kennen. Aber Hauptsache die Schüler können diesen Tag lebhaft in Erinnerung behalten. Dazu beigetragen hat bestimmt auch die Vergabe der DELF-A2-Diplome, der Französischsprachprüfung, die alle Teilnehmer erfolgreich absolviert haben. Dementsprechend gab es an diesem Tag in mehrerlei Hinsicht etwas zu feiern. Alles in allem war der Tag der deutsch-französischen Freundschaft demzufolge eine ganz neue Erfahrung, die nicht nur durch den Magen ging, sondern auch in Zeiten der Krisen und Konflikte, die Freundschaft und Toleranz zwischen uns in den Vordergrund gerückt hat.